Ganz überraschend entdeckte die Bundesregierung vor ein paar Tagen den demografischen Wandel ( im folgenden DW genannt) und schon erhoben Spötter ihre Stimme. Das hätte man doch schon viel früher, beispielsweise vor dreißig Jahren, merken müssen und entsprechende Maßnahmen einleiten sollen.
Nein, so einfach ist das nicht. Der DW hat sich nämlich gut versteckt. Hier bei uns in der nördlichsten Stadt. Aber ich habe ihn gesehen, sonnabends beim Frühstück in der Arstadtfiliale.
Nun muss ich Neulesern meines Blogs erklären, dass ich regelmäßig, sozusagen seit Jahrenden, am Sonnabend dort mit meinen Freundinnen und mitgeschleppten Kindern, Lebensabschnittsgefährten( höchst selten auch Gatten, wenn sie neue Schuhe brauchen) zu frühstücken pflege. Runder Tisch hinten rechts.
Aber dann kam er, der DW. Plötzlich erschienen sonnabends um halb neun auch vergnügungssüchtige Rentner und machten etwas, was ich weder ihnen noch Arstadt jemals verzeihen werde: Sie reservierten Tische. Zunächst den einen runden Tisch, dann den nächsten und heute sogar noch einen eckigen.Schließlich alles voller DW.
Puh, da kann man doch mal sauer werden.
Wie doof ist das denn? Kann der DW nicht zu Hause frühstücken?? Sind die Renten vielleicht doch zu reichlich??
Liebe Regierung, tut mal was gegen den DW. (aber seid ihr jetzt auch schon drauf gekommen, oder?)
1. Renten sind zu reichlich (oft reichlicher als Gehälter für Eltern kleiner Kinder).
2. Rentnern sollte das Betreten von Einkaufsläden und den dazu gehörigen Cafés an Samstagen und nach 18:00 Uhr untersagt sein.
3. Reservierungen sind nur von Leuten mit Terminen zu machen. Oh, Eigentor, ich hatte da eigentlich an die werktätige Bevölkerung gedacht. Aber die meisten Termine haben ja wohl die Rentner – in diversen Arztpraxen. Eigentlich könnten sie doch auch da ihren Kaffeeklatsch halten.
Grüße! N.
Ich nehme am nächsten Sonnabend mal ein Schild mit zu Arstadt: Am Sonnabend kein DW – das finde ich okay… oder so ein Reim 😉
Oh, ich kann Dich verstehen. WIr begegnen dem DW regelmäßig in der Sauna, wo er sozusagen immer im Rudel einfällt. Da frage ich mich angesichts der Eintrittspreise auch immer, ob die Renten nicht doch zu hoch sind. Warum kann der DW das Saunieren nicht der arbeitenden Bevölkerung überlassen, die schließlich noch ihre Gesundheit erhalten muß, um leistungsfähig zu bleiben.
Im Laden hab ich den DW immer geliebt, der jeden Abend in Form einer einzelnen Dame kam, die immer kurz vor Ladenschluß selbigen betrat und dann immer ausführlich beraten werden wollte. Angeblich konnte sie nur zu der Zeit einkaufen…
Ja, liebe Regierung, tut was…
Nelja hat ganz recht und außerdem gilt die Seniorenkarte hier in Hamburg auch erst nach 9 und zwischen 16 und 18 Uhr gar nicht. Das Modell ist doch ausbaufähig, oder?
Sauna sollte grundsätzlich nicht für DW sein!
warum frühstückt dw nicht schon frühmorgens um 7 und 8? schließlich stehen sie tag für tag um diese zeit auch schon mit vollen einkaufswagen an der supermarktkasse und halten mit der kassiererin ein schwätzchen. tische reservieren wär dann auch nicht nötig. ich schlage vor altersgemäße frühstücksschichten einzuführen. die mit seniler bettflucht vor 8 die anderen danach. lieben gruß von sabine
Ich merke, du verstehst mich 😉
Hihi, Fachbegriff: senile Bettflucht. (Oh, ich glaub das war böse)
Mein Eindruck bei den Renten ist – absolut subjektiv!!! – dass es eigentlich nur zwei Extreme gibt: Zum einen die Rentner, die soviel Rente kriegen, dass sie nicht wissen wohin mit ihrem vielen Geld (so kommt es, dass manche 2jährigen bereits Ipads und Großbild-TV’s besitzen – deren Eltern aber trotzdem haushalten müssen, um den täglichen Bedarf zu bezahlen) und andererseits diejenigen, die im HartzIV-Bereich rumknapsen und zur Tafel müssen, um sich mal richtig sattzuessen. Ziemlich ungerecht. Aber so ist das halt in einem kapitalistischen Staat, da kann man nix machen.
Meine Eindrücke sind natürlich auch ziemlich subjektiv und ein bisschen boshaft… aber irgendwie stimmen sie trotzdem. Ich sehe auch bei uns alte Leute, die den Müll nach Flaschen durchwühlen, wenn ich denke, das wären meine Eltern, puh…