Ich verstehe nicht, dass man Familien, die ihre Kinder nicht in eine Kindertagesstätte o.ä. geben, 150 €uro im Monat geben will.
Was soll das??
Gerade die Kinder aus „bildungsfernen Haushalten“ brauchen doch kostenlose Tageseinrichtungen, in denen die Kinder soziale Vorbilder erleben, Bücher vorgelesen bekommen, gesunde, regelmäßige Nahrung bekommen usw. Ich verstehe es nicht. Wählen dann mehr Leute diese Partei, die so einen Unsinn vorschlägt???
Diese Frage geht mir durch den Kopf, seitdem diese unsägliche Betreuungspauschale das erste Mal in den Medien aufgetaucht ist.
Wieso belohnt man Eltern dafür, dass sie ihre Kinder von Bildungseinrichtungen fernhalten? Damit fördert man doch noch mehr mangelnde Sprach- und sonstige Kenntnisse bei Schuleintritt. Meiner Meinung nach sollte die Kinderbetreuung sogar Pflicht werden, spätestens 2 Jahre vor Schuleintritt.
Und man benachteiligt alle Eltern, die gerne (oder gezwungenermaßen) auf das Angebot einer solchen Betreuung zurück greifen.
Verkehrte Welt, das.
Viele Grüße, Kat
Du hast den Nagel auf den Dings getroffen!
… wenn es denn kostenlose Einrichtungen gibt!? Ich sehe das ein bisschen anders, bin ich doch dafür, dass Mütter bei ihren (kleinen) Kindern bleiben und diese selbst versorgen. Wenn dann Kindergartenzeit ist, dann okay!
Da liegt natürlich was im Argen, da das Geld gebraucht wird, was die Mütter verdienen, so sollte ein Muttergeld geben; quasi ein Gehalt für Mütter – und nicht nur 150 €. Allerdings sollten dann die Mütter auch für Bildung und soziale Kontakte sorgen. Wenn es Usus ist, dann ginge das auch, dann wäre nämlich das sogenannte Umfeld auch vernünftig und sozial. So, wie es im Moment ist, ist es für alle doof. Für berufstätige Mütter, für Frauen ohne Kinder, für Mütter, die sich selbst um ihre Kinder kümmern, für Frauen, die nur das Geld einstreichen und ihre Kinder verlottern lassen und für engagierte Eltern, die wollen, dass es der gesamten Familie gut geht …
Leider gibt es nicht nur so Mütter, wie wir sie uns wünschen. Viele Kinder werden zu Hause eben null gefördert und vor der Glotze geparkt. Es ist dann für einige Eltern doch eine Aufforderung, noch ein paar Kinder zu zeugen, wenn es dafür vom Staat Geld gibt…
Da hast du recht die ersten 3 Jahre sollte es den Müttern, wenn sie denn wollen, möglich sein sich voll und ganz um ihre Kinder zu kümmern. Leider ist die Realität eine andere, den vielen Singlemüttern bleibt gar nichts anderes übrig als arbeiten zu gehen damit sie halbwegs vernünftig leben können. Ebenso den Familien die sich erlauben ein Haus zu bauen, ein Alleinverdiener kann das gar nicht mehr stemmen!
In der Gesellschaft läuft was schief…verkehrte Welt
Ich frage mich überhaupt, welcher Depp einen solchen Betrag ausgerechnet hat?!
Generell finde ich, dass dieses wichtige Thema viel zu emotional diskutiert wird.
Natürlich ist es für die Kinder gut, wenn sie bei ihren Mamas sind. Aber mal ehrlich: welche Mutti ist schon rund um die Uhr mit ihrem Kind beschäftigt? Man macht nebenher seinen Haushalt, geht (mit Kind) einkaufen, telefoniert usw.. und dann spielt das Kind 2 Stunden bei den Nachbarskindern oder ist mit Oma unterwegs.
Aber Kinder brauchen nicht nur ihre Eltern, sondern auch noch andere Menschen um sich herum, andere Bezugspersonen, andere Kinder. Das wird immer mal übersehen, weil man sich dessen nicht gewahr ist, dass es heutzutage fast nur noch Kleinfamilien gibt – also irgendwelche 3er oder 4er Gruppierungen (1-2 Kinder, 2 Erwachsene)
Die ‚gute alte Zeit‘ ist vielerorts vorbei, in der Kinder mitsamt Großeltern, unverheirateten Tanten und Mägden und Knechte aufwuchsen. Auch solche Nicht-Elternteile erziehen mit, sind Vorbild oder Anti-Vorbild.
Was mich bei dem Thema am meisten stört ist, dass sich da Leute eine Beurteilung anmaßen, die selber überhaupt keine Kinder haben (der Herr Pfarrer, der uns damals vorwarf, dass wir Mütter uns lediglich einen schönen Lenz machen wollen) oder ihre Kinder mit Heerscharen von Kindermädchen und AuPairs aufwachsen lassen können.
Ich bin wieder mal froh, dass meine Kinder erwachsen sind.
Und du hast auch Recht: Für manche Kinder kann es ein Segen sein, wenn sie nicht nur zuhause aufwachsen!
Sabiene
Das letztere erlebe ich sehr oft. Kinder blühen auf, wenn sie Anregungen und Strukturen und Zuwendung bekommen. Das fehlt leider in vielen Elternhäusern. Wenn ich schon sehe, wie an verkaufsoffenen Sonntag arme wehrlose Kleinkinder durch die Stadt gezogen werden…
Kinder brauchen auch soziale Kontakte, nicht nur die Mutter zu Hause. Zumindest einige Stunden in einer Kindereinrichtung fände ich gut. Meine Kinder hatten das damals. Ich wusste sie gut aufgehoben, konnte trotzdem Arbeiten, mussste mich nicht entscheiden zwischen Beruf und Kindern.
Meine Kinder fanden diese Zeit in den Kindereinrichtungen gut, haben noch Freunde aus dieser Zeit. Und manchmal, wenn ich sie abholen wollte und sie gerade feste beim Spielen waren, war ich sehr unwillkommen. In dieser Zeit musste ich das erste Mal lernen loszulassen. 😀
Die Stadt Erfurt geht einen guten Weg, was Kinderbetreuung angeht. (Gesehen im Fernsehen, weiß leider nicht mehr wo im Öffenlich Rechtlichen.)
Gruß von der Gudrun
Nachtrag: Nicht alle Frauen, die auf jeden Cent angewiesen sind und denen alles wirtschaften hilft, sind bildungsfern.
Das ist richtig und bei so kurzen Statements verallgemeinert man schnell!
Nein, nein, ich habe das schon richtig verstanden. Ich hatte nur zwei Kinder im Hort, deren Vater leitender Arzt von Amts wegen war, verbeamtet, und die Mutter eine erfolgreiche Anwältin. Geld spielte keine Rolle, aber der Junge hatte manchmal keine Schnürdenkel im Schuh. Die Eltern kamen erst spät von Arbeit, da denkt man nicht an Schnürsenkel. Jedes erdenkliche Spielzeug brachten die beiden mit und trotzdem spielten die Kinder nicht gerne mit ihnen, denn ganz oft kamen die Worte: Ihr seid ja arm, ihr konnt euch das alles nicht leisten. In der Abizeit fuhr der Junge einen Sportwagen eines wesentlichen deutschen Autoherstellers. Keiner fuhr mit. Alle drängelten sich in den Uraltseat eines Klassenkameraden. Und der Junge brauchte schließlich einen Psychologen. Mir tat das alles so leid. Alles konnte Pappi mit seinem Geld nicht richten. Dabei hätte es so viele Möglichkeiten gegeben.
Entschulige, das ist jetzt so rausgeflosssen. Ich wollte nicht dein Blog zutexten.
Mein Blog freut sich über solche von Herzen kommenden Beiträge!
Ach nee, Rana. Aber das hat mich damals so beschäftigt, dass es einfach rausgeplautzt ist. Die beiden haben mir so leid getan. Der Junge hatte sich mal um meine Tochter bemüht. Eine Kinderfreunschaft. Die mochte ihn aber auch nicht.
Ansonsten meine ich, dass mit den 150 Euro keinem geholfen ist. Den beiden hätte es damals auch bloß nicht geholfen.
Das wurde wohl im tiefen Bayern erfunden, da es dort viele ländliche Regionen gibt, wo Kindertagesstätten auf Grund der Anzahl Kinder und Entfernungen gar nicht möglich und vielleicht auch gar nicht sinnvoll sind. Dass bei Familien, die im Brennpunkt der Städte leben, das zusätzliche Geld oft gar nicht für die Kinder ausgegeben wird, wurde dabei vermutlich vergessen.
Grüßle Bellana
Grüßle Bellana
Das ist natürlich richtig und es gibt bestimmt viele Familien, in denen das Geld den Kindern zugute kommt. Leider überwiegt der andere Teil, vermute ich.
Herr Seehofer, die CSU und ihr Familienbild… mich wundert da gar nix mehr.
Mich auch nicht 😦
spontan fällt mir das böse Wort „Herdprämie“ ein 😉
Echt, wofür haben wir damals unsere BHs öffentlich verbrannt??
Mir die drei Ks: Kinder, Küche, Kirche 😦
Das ist so verrückt das ich es doch tatsächlich erst für einen Witz gehalten habe.
Die Verdummung der Gesellschaft wird dadurch voran getrieben, wenn man den Kindern die in ihrem Elternhaus nicht ausreichend gefördert und gefordert werden, den Zugang zur Bildung verwehrt in dem man ihren Eltern eine, wie Tonari so schön treffend sagte, „Herdprämie“ anbietet.
Ich bin fassungslos und schüttle den Kopf, Anerkennung für die Arbeit von uns Müttern sollte anders aussehen!
wenn ich jetzt mal ehrlich sein darf: ich bin dafuer dass muetter von kleinen kindern mit ihrem A**** zu hause bleiben, denn sie haben die kinder in die welt gesetzt und sie bitteschoen sollten sich auch darum kuemmern und es nicht anderen wie z.B. tagesstaetten und dergleichen ueberlassen ihre kinder zu erziehen.
mit bildung hat das ganze doch nichts zu tun, die bildung kriegen die kids doch in der schule.
bei mir im blog gibt’s jetzt die kekse zu sehen die ich gebacken habe., aber leider sind keine mehr uebrig geblieben, sonst haette ich dir welche mitgebracht 😉
lg
Sammy
Ich denke, dass die Zeiten sich geändert haben und würde es z.B. sehr schade finden, wenn meine Tochter nach ihrem Medizinstudium nicht weiter machen würde. Zudem sind Männer und Frauen göleichermaßen für das Wohl des Kindes verantwortlich. In Dänemark zu.B. gibt es eine viel größere Akzeptanz von Krippen und Kindergärten. Deutschland ist da sehr auf das Mutterbild fixiert. Gerade bei den benachteiligten Familien wäre der frühe Krippenbesuich für viele Kinder ein Segen, ach ja, ein weites Feld!